Abriss
des Würfels am Strandbad Müggelsee
Zum
Demokratieverständnis und zur Sachkompetenz eines SPD
Bezirksbürgermeisters
Wahrscheinlich hält er es für sein
politisches Meisterstück:
Der Bezirksbürgermeister von
Treptow-Köpenick Oliver Igel hat nunmehr den Abriss des sog.
Würfels (ehemalige Großgaststätte) am Strandbad Müggelsee in die
Tat umgesetzt.
Damit geht nicht nur ein
wesentlicher Teil des historisch verbürgten Strandbad-Ensembles
unwiederbringlich verloren. Da an dieser Stelle nach zwingendem
Baurecht nie wieder ein Bauwerk errichtet werden darf, wird zudem
eine einmalige Chance endgültig vertan, in dem 2100 Quadratmeter
umfassenden Raumangebot einen den dringenden Bedürfnissen der
Bevölkerung entsprechenden gesundheitsorientierten, gastronomischen
und nicht zuletzt touristischen Anziehungspunkt zu schaffen,.
Dadurch wird letztlich
auch der Glaube an die Redlichkeit und Kompetenz politischer
Repräsentanten nachhaltig erschüttert.
Obwohl bereits im April
2017 dem Bürgermeister Igel schriftlich signalisiert worden war,
dass Investoren sich bereit erklärt hatten, den Würfel auch im
Interesse einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit des Denkmals als
einem Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung zu entwickeln und zu
nutzen, stieß diese Nachricht nicht etwa auf freudiges Interesse ,
kein Wunder:
Entgegen zahlreicher
anderslautender Beteuerungen des Bezirksbürgermeisters Igel
gegenüber den Bürgern und Bürgervereinen, gegenüber der Presse,
den anderen Medien und mehreren Abgeordneten war der Abriss bereits
seit mindestens eineinhalb Jahren und damit von ihm längst
beschlossene Sache.
Der Bürgermeister
begründete uns, der Bürgerschaft und den Medien gegenüber diese
Entscheidung mit immer neuen, auf den ersten Blick glaubhaft
wirkenden, bei genauerer Prüfung jedoch widersprüchlichen,
unbewiesenen bis hin zu wahrheitswidrigen, teilweise völlig
unlogischen sowie offenkundig fadenscheinigen Argumenten.
Die von Herrn Igel
versprochene rechtzeitige Durchführung einer öffentlichen
Bürgerversammlung (im Vorfeld der von ihm zu treffenden
Entscheidungen) mit der Möglichkeit einer echten Bürgerbeteiligung
hat nie stattgefunden. An die Stelle eines transparenten Verfahrens
unter Berücksichtigung der von der Bürgerschaft vorgebrachten
Anliegen trat die obrigkeitsstaatliche Information über die
selbstherrlich getroffenen Entscheidungen.
Ein neues, wirtschaftlich
tragfähiges Gesamtkonzept zur ganzjährigen Nutzung des gesamten
Strandbadareals kann Herr Igel bis zum heutige Tage nicht
vorweisen.
Mit dem nunmehr in Gang
gebrachten Abriss setzt er sich nicht nur über den erklärten Willen
der drei Bürgervereine hinweg. Er missachtet zudem die
übereinstimmenden Voten der „Baukammer Berlin“, des „ Denk
mal an Berlin“ und weiterer bundesweit renommierter Fachgremien,
die sich einhellig gegen den Abriss des Würfels ausgesprochen haben.
Ein noch größerer
Affront besteht darin, dass Herr Igel sogar den Abriss des Würfels
verfügt hat, ohne die Stellungnahme des von den Bürgervereinen
angerufenen Petitionsausschusses des Abgeordnetenhauses von Berlin
und damit der gewählten Volksvertreter abzuwarten.
An die Stelle des Würfels
soll nunmehr, nachdem die Pläne für ein Bundesleistungszentrum für
Tischfußball sowie für einen rechtlich gar nicht zulässigen
Wasserspielplatz für Kinder vom Tisch sind, ein Gelände für
Fahrradständer zur Förderung des Radtourismus entstehen. Außerdem
sind Seminarräume im Denkmal sowie andere „kommunale
Einrichtungen“, was immer dies sein soll, im ehemaligen
Saunagebäude geplant.
Von der Sauna, dem
einzigen vielbesuchten Anziehungspunkt in der Region, ist inzwischen
auch nicht mehr die Rede.
Was also werden die 8
Millionen Euro zur Sanierung des Denkmals für die Bevölkerung
bringen ?
Ein saniertes, die
langen Wintermonate weithin verweist bleibendes und binnen kurzer
Zeit dem Vandalismus preisgegebenes Kulturdenkmal, dessen
Unterhaltung den Steuerzahler jährlich nach Presseberichten bis zu
400 000 Euro kosten wird.
Genommen wird der
Bevölkerung neben dem unwiederbringlichen Verlust des Würfels eine
Einrichtung, die Sauna, deren Wert durch keine, wie auch immer
geartete „kommunale Einrichtung“ ersetzt werden kann.
Wahrhaftig - ein
politisches Meisterstück !
Geliefert wird der
Bevölkerung ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit der Vertreter
einer Partei nicht nur auf Landes-, sondern auch auf kommunaler
Ebene.
Wir haben unsere
Erfahrung gemacht und werden uns bei der Wahrnehmung unseres
Wahlrechts nicht mitschuldig machen an weiteren Fehlleistungen
solcher Volksrepräsentanten.
Die Kurzfassung der
oben dargelegten Sachlage wurde von langjährig ehrenamtlich tätigen
Mitgliedern des Vereins „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ und seines
„Runden Tisches“ zum Strandbad Müggelsee erarbeitet.
Wichtige Dokumente zur
Sachlage liegen beim Redaktionsteam des „Rahnsdorfer Echos“ zur
Einsichtnahme bereit.