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Reste des Würfels 28.7.2017 |
Donnerstag, 3. August 2017
Abriss des Würfels am Strandbad Müggelsee
Zum Demokratieverständnis und zur Sachkompetenz eines SPD Bezirksbürgermeisters
Wahrscheinlich hält er es für sein politisches Meisterstück:
Der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick Oliver Igel hat nunmehr den Abriss des sog. Würfels (ehemalige Großgaststätte) am Strandbad Müggelsee in die Tat umgesetzt.
Damit geht nicht nur ein
wesentlicher Teil des historisch verbürgten Strandbad-Ensembles
unwiederbringlich verloren. Da an dieser Stelle nach zwingendem
Baurecht nie wieder ein Bauwerk errichtet werden darf, wird zudem
eine einmalige Chance endgültig vertan, in dem 2100 Quadratmeter
umfassenden Raumangebot einen den dringenden Bedürfnissen der
Bevölkerung entsprechenden gesundheitsorientierten, gastronomischen
und nicht zuletzt touristischen Anziehungspunkt zu schaffen,.
Dadurch wird letztlich auch der
Glaube an die Redlichkeit und Kompetenz politischer Repräsentanten
nachhaltig erschüttert.
Obwohl bereits im April 2017 dem
Bürgermeister Igel schriftlich signalisiert worden war, dass
Investoren sich bereit erklärt hatten, den Würfel auch im Interesse
einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit des Denkmals als einem
Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung zu entwickeln und zu nutzen,
stieß diese Nachricht nicht etwa auf freudiges Interesse , kein
Wunder:
Entgegen zahlreicher
anderslautender Beteuerungen des Bezirksbürgermeisters Igel
gegenüber den Bürgern und Bürgervereinen, gegenüber der Presse,
den anderen Medien und mehreren Abgeordneten war der Abriss bereits
seit mindestens eineinhalb Jahren und damit von ihm längst
beschlossene Sache.
Der Bürgermeister begründete
uns, der Bürgerschaft und den Medien gegenüber diese Entscheidung
mit immer neuen, auf den ersten Blick glaubhaft wirkenden, bei
genauerer Prüfung jedoch widersprüchlichen, unbewiesenen bis hin zu
wahrheitswidrigen, teilweise völlig unlogischen sowie offenkundig
fadenscheinigen Argumenten.
Die von Herrn Igel versprochene
rechtzeitige Durchführung einer öffentlichen Bürgerversammlung (im
Vorfeld der von ihm zu treffenden Entscheidungen) mit der Möglichkeit
einer echten Bürgerbeteiligung hat nie stattgefunden. An die Stelle
eines transparenten Verfahrens unter Berücksichtigung der von der
Bürgerschaft vorgebrachten Anliegen trat die obrigkeitsstaatliche
Information über die selbstherrlich getroffenen Entscheidungen.
Ein neues, wirtschaftlich
tragfähiges Gesamtkonzept zur ganzjährigen Nutzung des gesamten
Strandbadareals kann Herr Igel bis zum heutige Tage nicht
vorweisen.
Mit dem nunmehr in Gang gebrachten
Abriss setzt er sich nicht nur über den erklärten Willen der drei
Bürgervereine hinweg. Er missachtet zudem die übereinstimmenden
Voten der „Baukammer Berlin“, des „ Denk mal an Berlin“ und
weiterer bundesweit renommierter Fachgremien, die sich einhellig
gegen den Abriss des Würfels ausgesprochen haben.
Ein noch größerer Affront
besteht darin, dass Herr Igel sogar den Abriss des Würfels verfügt
hat, ohne die Stellungnahme des von den Bürgervereinen angerufenen
Petitionsausschusses des Abgeordnetenhauses von Berlin und damit der
gewählten Volksvertreter abzuwarten.
An die Stelle des Würfels soll
nunmehr, nachdem die Pläne für ein Bundesleistungszentrum für
Tischfußball sowie für einen rechtlich gar nicht zulässigen
Wasserspielplatz für Kinder vom Tisch sind, ein Gelände für
Fahrradständer zur Förderung des Radtourismus entstehen. Außerdem
sind Seminarräume im Denkmal sowie andere „kommunale
Einrichtungen“, was immer dies sein soll, im ehemaligen
Saunagebäude geplant.
Von der Sauna, dem einzigen
vielbesuchten Anziehungspunkt in der Region, ist inzwischen auch
nicht mehr die Rede.
Was also werden die 8 Millionen
Euro zur Sanierung des Denkmals für die Bevölkerung bringen ?
Ein saniertes, die langen
Wintermonate weithin verweist bleibendes und binnen kurzer Zeit dem
Vandalismus preisgegebenes Kulturdenkmal, dessen Unterhaltung den
Steuerzahler jährlich nach Presseberichten bis zu 400 000 Euro
kosten wird.
Genommen wird der Bevölkerung
neben dem unwiederbringlichen Verlust des Würfels eine Einrichtung,
die Sauna, deren Wert durch keine, wie auch immer geartete
„kommunale Einrichtung“ ersetzt werden kann.
Wahrhaftig - ein politisches
Meisterstück !
Geliefert wird der Bevölkerung
ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit der Vertreter einer Partei
nicht nur auf Landes-, sondern auch auf kommunaler Ebene.
Wir haben unsere Erfahrung gemacht
und werden uns bei der Wahrnehmung unseres Wahlrechts nicht
mitschuldig machen an weiteren Fehlleistungen solcher
Volksrepräsentanten.
Die Kurzfassung der oben
dargelegten Sachlage wurde von langjährig ehrenamtlich tätigen
Mitgliedern des Vereins „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ und seines
„Runden Tisches“ zum Strandbad Müggelsee erarbeitet.
Wichtige Dokumente zur Sachlage
liegen beim Redaktionsteam des „Rahnsdorfer Echos“ zur
Einsichtnahme bereit.
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