Nun ist es geschafft!
Am 15. Juni 2015 begann der Abriss der Betonkante.
Fotos vom 30.6.2014 |
Seit über 10 Jahren setzte sich unser Verein für die Entfernung der lebensgefährlichen Betonkante im Strandbad Müggelsee ein.
Baden wie an der Ostsee oder auch an der Riviera !
Endlich ist die lebensgefährliche Betonkante weg!
„Mais c´est comme à une plage de la Méditerranée“ (das ist ja wie an einem Mittelmeerstrand) -
freute sich
eine Französin gegenüber ihrer Familie beim Anblick der weit
geschwungenen Sandbucht im Strandbad am Großen Müggelsee. Ob
Riviera des Ostens oder Baden wie an einem der Strände der Ostsee;
nach dem Verschwinden der gefährlichen (und hässlichen) Betonkante
im Strandbad Müggelsee bietet sich für die immer zahlreicher
werdenden Besucher ein völlig neues Bild der denkmalgeschützten
Anlage. Den Weg zu diesem weiteren Sommermärchen hat vor allem der
vom Verein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ unter seinem
Vorsitzenden Gion Voges ins Leben gerufene „Runde Tisch zur Rettung
und Entwicklung des Strandbades Müggelsee“ nachhaltig und
tatkräftig gefordert und gefördert.
Seit über 10 Jahren setzte sich
unser Verein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ für den Abriss der
Betonkante im Strandbad Müggelsee ein. Bei diesem in den 1970er
Jahren geschaffenen „Bauwerk“ handelte es sich um einen zwei
Meter breiten befahrbaren Betonstreifen, der mit drei Meter langen,
im Erdreich versenkten Stahlbeton-Spundwänden verankert war. Im
Laufe der Zeit verfiel der Beton immer mehr. Nach jedem Winter wurde
das Betreten gefährlicher, so dass die Benutzer des Strandes mittels
Zaun vor dieser Unfallgefahr geschützt werden mussten. Keine Zierde
für das Strandbad.
So befasste sich bereits Anfang
2006 der „Runde Tisch“ mit der Beseitigung der Betonkante, die
bereits damals ein hohes Unfallrisiko darstellte. Nunmehr erhob sich
eine Diskussion um die Strömungsverhältnisse am Badestrand. Ein
kostspieliges Gutachten wurde vom Bezirksamt eingeholt, das dessen
Ansicht bestätigte, dass nach dem Abriss der Betonkante Sand
abgetragen werde. Andere Gutachter bescheinigten das Gegenteil.
Holzpaneele wurden für den Einstieg ins Wasser gebaut, da das
Betreten der Betonkante mittlerweile lebensgefährlich war. Und dann
trat Ruhe ein.
Der Abriss der Betonkante war
überraschend an den Bau der Südost-Tangente gebunden worden als
Ausgleichsmaßnahme wegen der dort vorgesehenen Versiegelung von
Flächen. Der Beginn des Straßenbaus verzögerte sich immer wieder
wegen zahlreicher hiergegen erhobener Bürgerbegehren. Aber nun, neun
Jahre nach Befassung des „Runden Tisches“ zu dieser Thematik,
standen die Mittel in Höhe von 460 000 € (!) zur Verfügung. Der
Abriss konnte beginnen.
Am 15. Juni 2015 war es dann
endlich soweit. Die Entfernung der Betonkante und die anschließenden
Nivellierungsmaßnahmen dauerten nur 4 Wochen und wurden früher als
geplant beendet, wohl einmalig in Berlin. Der zweite Bauabschnitt
betrifft in der Folge Renaturierungsmaßnahmen westlich des
Strandbereiches. Die Arbeiten dazu werden im Zeitraum von Oktober
bis Dezember 2015 stattfinden.
Der Abriss der Betonkante - ein Erfolg hartnäckiger Bürgerarbeit.
Manchmal nervig für die beteiligten Politiker.
Eine besondere Hochachtung verdienen die Amtsleiterin im Bezirksamt Treptow-Köpenick, Frau Dr. Lehmann, und der von ihr beauftragte Mitarbeiter Herr Schiebert. Herr Schiebert hat als Leiter einer ressortübergreifenden AG des Bezirksamtes und des Senats mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz die erforderlichen ingenieurtechnischen und organisatorischen Vorbereitungen für die Entfernung der Betonkante und die Sicherung anschließender Renaturierungsmaßnahmen gewährleistet.
Der Bürgerverein „Bürger für
Rahnsdorf e.V.“ schließt sich der freudigen Feststellung unserer
französischen Freundin an und dankt zudem noch einmal nachdrücklich
allen denen, die das „Sommermärchen“ noch vor Beginn der Ferien
ermöglicht haben.
Gion Voges, Monika Zimmer, Prof. Dr. Gerhard Zimmer (BfR)
17. Juli 2015 |