Freitag, 14. August 2015


Nun ist es geschafft! 

Am 15. Juni 2015 begann der Abriss der Betonkante.

Fotos vom 30.6.2014


 

 

Seit über 10 Jahren setzte sich unser Verein für die Entfernung der lebensgefährlichen Betonkante  im Strandbad Müggelsee ein.



Baden wie an der Ostsee oder auch an der Riviera !
Endlich ist die lebensgefährliche Betonkante weg!


Mais c´est comme à une plage de la Méditerranée“ (das ist ja wie an einem Mittelmeerstrand) -
freute sich eine Französin gegenüber ihrer Familie beim Anblick der weit geschwungenen Sandbucht im Strandbad am Großen Müggelsee. Ob Riviera des Ostens oder Baden wie an einem der Strände der Ostsee; nach dem Verschwinden der gefährlichen (und hässlichen) Betonkante im Strandbad Müggelsee bietet sich für die immer zahlreicher werdenden Besucher ein völlig neues Bild der denkmalgeschützten Anlage. Den Weg zu diesem weiteren Sommermärchen hat vor allem der vom Verein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ unter seinem Vorsitzenden Gion Voges ins Leben gerufene „Runde Tisch zur Rettung und Entwicklung des Strandbades Müggelsee“ nachhaltig und tatkräftig gefordert und gefördert.
Seit über 10 Jahren setzte sich unser Verein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ für den Abriss der Betonkante im Strandbad Müggelsee ein. Bei diesem in den 1970er Jahren geschaffenen „Bauwerk“ handelte es sich um einen zwei Meter breiten befahrbaren Betonstreifen, der mit drei Meter langen, im Erdreich versenkten Stahlbeton-Spundwänden verankert war. Im Laufe der Zeit verfiel der Beton immer mehr. Nach jedem Winter wurde das Betreten gefährlicher, so dass die Benutzer des Strandes mittels Zaun vor dieser Unfallgefahr geschützt werden mussten. Keine Zierde für das Strandbad.
So befasste sich bereits Anfang 2006 der „Runde Tisch“ mit der Beseitigung der Betonkante, die bereits damals ein hohes Unfallrisiko darstellte. Nunmehr erhob sich eine Diskussion um die Strömungsverhältnisse am Badestrand. Ein kostspieliges Gutachten wurde vom Bezirksamt eingeholt, das dessen Ansicht bestätigte, dass nach dem Abriss der Betonkante Sand abgetragen werde. Andere Gutachter bescheinigten das Gegenteil. Holzpaneele wurden für den Einstieg ins Wasser gebaut, da das Betreten der Betonkante mittlerweile lebensgefährlich war. Und dann trat Ruhe ein.
Der Abriss der Betonkante war überraschend an den Bau der Südost-Tangente gebunden worden als Ausgleichsmaßnahme wegen der dort vorgesehenen Versiegelung von Flächen. Der Beginn des Straßenbaus verzögerte sich immer wieder wegen zahlreicher hiergegen erhobener Bürgerbegehren. Aber nun, neun Jahre nach Befassung des „Runden Tisches“ zu dieser Thematik, standen die Mittel in Höhe von 460 000 € (!) zur Verfügung. Der Abriss konnte beginnen.
Am 15. Juni 2015 war es dann endlich soweit. Die Entfernung der Betonkante und die anschließenden Nivellierungsmaßnahmen dauerten nur 4 Wochen und wurden früher als geplant beendet, wohl einmalig in Berlin. Der zweite Bauabschnitt betrifft in der Folge Renaturierungsmaßnahmen westlich des Strandbereiches. Die Arbeiten dazu werden im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2015 stattfinden.
Der Abriss der Betonkante - ein Erfolg hartnäckiger Bürgerarbeit. Manchmal nervig für die beteiligten Politiker.
Eine besondere Hochachtung verdienen die Amtsleiterin im Bezirksamt Treptow-Köpenick, Frau Dr. Lehmann, und der von ihr beauftragte Mitarbeiter Herr Schiebert. Herr Schiebert hat als Leiter einer ressortübergreifenden AG des Bezirksamtes und des Senats mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz die erforderlichen ingenieurtechnischen und organisatorischen Vorbereitungen für die Entfernung der Betonkante und die Sicherung anschließender Renaturierungsmaßnahmen gewährleistet.
Der Bürgerverein „Bürger für Rahnsdorf e.V.“ schließt sich der freudigen Feststellung unserer französischen Freundin an und dankt zudem noch einmal nachdrücklich allen denen, die das „Sommermärchen“ noch vor Beginn der Ferien ermöglicht haben.


Gion Voges, Monika Zimmer, Prof. Dr. Gerhard Zimmer (BfR)

















 




17. Juli 2015